Mittwoch, 30. Juli 2014

17pdr Archer für die Kanadischer Armee - das fertige Modell im Maßstab 1/48

Hallo Leute,

es ist so weit - es ist endlich geschafft - er ist fertig.

Mein Herzensprojekt der 17pdr Archer für meine Kanadier ist endlich fertig geworden. Den Scratchbuild Baubericht hab ihr ja schon gelesen - jetzt kommt noch die Bemalung hinzu.
Ich bin mit dem Ergebnis meines ersten "Großumbaus" wirklich sehr zu frieden - und er wird auch gleich beim nächsten Spiel gegen Deutsche Fallschirmjäger in Italien eingesetzt werden.

Das Fahrzeug gehört zum 7th Anti-Tank Regiment das direkt dem 1st Canadian Corps unterstellt war.
Das Fahrzeug soll so in der Nähe von Cesena (Italien) im Oktober 1944 im Einsatz gewesen sein.

Die Bemalung selbst erfolgte nach der üblichen Vorgehensweise.
Begonnen habe ich mit einer schwarzen Airbrush Grundierung.
Als nächster Schritt erfolgte die Farb Modulation - also das schattierte Aufbringen der Grundfarben.


Als Farben wurde hier das Set US Army Olive Drab von Vallejo verwendet. Diese Set´s sind aus der Model Air Colour Serie und somit schon für die Verwendung mit dem Airbrush vorgesehen.
Was ich hier versucht habe, ist eine andere Methode des "Chippings" also der Farbabplatzer. Da Westalliierte Fahrzeuge eher zu Abnutzungserscheinungen als zu tatsächlichen Lackplatzern neigten versuchte ich dies hier nachzubilden. Die Methode habe ich mir von Michael Rinaldis Buch - Tank Art 2 Allied Armour  abgeguckt - diese Methode wird im Kapitel über den M26 Pershing beschrieben. Hier wird eigentlich nichts anderes gemacht, als das man einen in Alkohol oder wie in meinem Fall Airbrushreiniger getauchten Pinsel oder Wattestäbchen so lange an der Stelle wischt, bis die dunklere Farbe die darunterliegt wieder durchscheint, dies kann man so lange wiederholen, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

Auf den beiden oberen Bildern ist der nächste Schritt in der Alterung zu sehen. Da mir der Panzer zu dunkel erschien habe ich durch Auftragen und einarbeiten von Ölfarben die einzelnen Panzerplatten wieder aufgehellt. Als Farben kamen hier Ockergelb, Titanweiß und Ultramarineblau von Windsor & Newton zum Einsatz, zur Verarbeitung der Ölfarbe wird diese einfach auf ein Stück saugfähigen Karton herausgedrückt, dadurch wird das Leinöl aus der Farbe gesaugt, das Leinöl ist der Träger der Farbe und dieses hält auch die Ölfarbe so lange verarbeitbar. Durch das "austrocknen" der Farbe wird ihre Trockenzeit von mehreren Tagen bis auf ein paar Stunden reduziert. Dann wird die Farbe einfach in kleinen Punkten (wirklich sehr kleinen Punkten - Ölfarbe ist sehr ergiebig) aufgetragen. Wo die Punkte angebracht werden ist Geschmacks- bzw. Gefühlssache. Ich habe am oberen Rand der Panzerplatten mit Weiß begonnen in der Mitte mit Ockergelb weiter und in den dunkleren Bereichen schließlich dann das Blau. Danach mit einen leicht in geruchlosen Terpentin getränkten Pinsel die Farbe in die Grundfarbe einarbeiten bis der gewünschte Effekt erreicht ist.
Hier sieht man sehr schön den erreichten Effekt. Die Panzerplatten sind wieder heller geworden und die Schweißnähte (mit denen bin ich vom modellieren her noch nicht zu frieden - sind zu groß geworden) treten schön hervor. Der leichte Blaustich an den Schweißnähten ist gewollt und gibt dem Modell einen interessanten farblichen Aspekt.
 


Auf diesen Bildern oben sieht man die Detailbemalung des Kampfraumes, die Granaten für die 17pdr Kanone, das .30 MG, den sehr subtil gehaltenen Auftrag des Washes an den Griffen und Kanten, sowie den ersten Auftrag von Pigmenten. Im Hintergrund zu sehen die fast fertige Unterwanne.  

Der Einsatz der trocken aufgetragenen Pigmente hat Spuren am Panzer hinterlassen. Zum Einsatz kamen auch hier wieder Pigmente aller möglichen Hersteller. In erster Linie verwendete ich hellere Pigmente um einen Kontrast zum dunklen Modell zu bekommen.
Hier sind nun alle Komponenten des Archers zu sehen - fertig bemalt und geweathert die vierköpfige Besatzung kann es kaum noch erwarten in den Panzer zu kommen. 
 Die nächsten Bilder lasse ich für sich sprechen, der Archer ist fertig für den Einsatz in der Kanadischen Armee.















Nun einmal von der Bolt Action Seite her betrachtet ist der Archer für einen Jagdpanzer sicherlich kein Schnäppchen, aber als Medium Tank (9+ Panzerung) und mit einer Super Heavy Anti Tank Gun kostete er in der Regulären Ausführung 295 Pkt. Bin schon gespannt auf den ersten Einsatz.

Vielen Dank für euer Interesse am Hobby - ich hoffe ihr hatte beim Lesen bzw. beim Bilder gucken genau so viel Spaß wie ich beim Bauen bzw. beim historischen Nachforschen über diese Fahrzeug. 

Grüße euer
Stefan